Studie zum Bewusstsein von Arbeitern: »Macht euren Scheiß doch alleine«


Das Bild einer nach rechts driftenden Arbeiterklasse ist falsch. Entscheidender ist, dass die alltägliche Kritik der Arbeitenden nicht repräsentiert wird. Wohin sich dieses Gefühl politisch entwickelt, ist offen.

von Linda Beck und Linus Westheuser

Lisa kommt im Blaumann in den McDonald’s an der Ausfahrtstraße am Rande der Stadt. Draußen donnern Lastwagen auf die Autobahn, Lisa holt sich einen Kaffee und hockt sich müde in die Sitzecke. Sie kommt von der Frühschicht und war seit 3 Uhr morgens in der Autofabrik, in der sie als Leiharbeiterin beschäftigt ist. Sie will eigentlich nur heim, nimmt sich aber dennoch Zeit für ein Interview. Lisa ist einer der Menschen, mit denen wir für eine Studie sprechen, in der es um das politische Bewusstsein einer Klasse geht, die im öffentlichen Diskurs fast schon vergessen ist: der »alten Arbeiterklasse« von manuellen Arbeiterinnen und Arbeitern in Industrie, Handwerk und Bau.

»Gibt es Arbeiter überhaupt noch?«, fragen uns Uniabsolventen, während von fern ein Presslufthammer dröhnt. »Ah, das neue AfD-Milieu«, sagen

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