Preis “Das Politische Buch” der Friedrich-Ebert-Stiftung


Der Preis „Das politische Buch“ der Friedrich-Ebert-Stiftung geht in diesem Jahr an Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser für ihr Buch „Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft“.

Der Preis „Das politische Buch“ zählt zu den wichtigsten Sachbuchpreisen im deutschen Sprachraum und ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird von der Friedrich-Ebert-Stiftung jährlich für eine herausragende Neuerscheinung verliehen, die sich kritisch mit aktuellen gesellschaftspolitischen Fragestellungen auseinandersetzt, richtungsweisende Denk- und Debattenanstöße gibt und ihre Inhalte einem breiten Publikum verständlich macht. Die Entscheidung trifft eine unabhängige Jury. Zu den bisherigen Preisträger_innen zählen u. a. Hans Magnus Enzensberger, Václav Havel, Carolin Emcke, Heinrich August Winkler, Colin Crouch und Thomas Piketty.

Die Verleihung findet am 14. Mai 2024 in der Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin statt.

Jury: Das Buch appelliert an unser aller Verantwortung

In Talk-Shows, im Netz, in den Hörsälen: Unsere Gesellschaft ist von teils
hitzigen Debatten geprägt. Dabei wird der öffentliche Austausch von
unterschiedlichen Meinungen zu den großen Kontroversen von vielen als
zunehmend scharf und unversöhnlich wahrgenommen. Aber ist das wirklich
so? Wie weit liegen wir in unseren Meinungen wirklich auseinander? Warum
bewegen uns manchen Themen und andere lassen uns kalt? Und an welchen „Triggerpunkten“ droht die Debatte zu eskalieren?

Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser legen mit ihrem Buch „Triggerpunkte. Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft“ eine umfassende Tiefenanalyse gesellschaftlicher Konflikte vor. Dabei zeigen Sie, dass die oft beschworene Spaltung der Gesellschaft sich nicht belegen lässt. Anhand von vier Arenen der Ungleichheit (Armut und Reichtum, Migration, Diversity und Gender, Klimaschutz) beschreiben Sie, welche Dynamiken und Muster hinter unserer öffentlichen Debattenkultur liegen. Dabei gehen sie über die reine Analyse hinaus und geben Empfehlungen für den Umgang mit gesellschaftlichen Konflikten.

Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: „[…] Ohne die Bereitschaft zu Kompromissen wird sich keiner dieser Konflikte beilegen lassen – der Spielraum für gesellschaftliche Verständigung ist vorhanden und muss genutzt werden. Dabei werden alle gesellschaftlichen Akteure gleichermaßen in die Pflicht genommen: die politischen Parteien, Medien, Kommunen und die Zivilgesellschaft. Wer die Muster hinter der erhitzten Auseinandersetzung um Reizthemen verstehen will und auf der Suche nach Ansatzpunkten für eine Politik des gesellschaftlichen Zusammenhalts ist, wird in diesem Buch fündig werden. Ohne die aktuellen Gefahren für unsere Demokratie zu verharmlosen, macht das Buch in seiner Differenziertheit Mut. Zugleich appelliert es an unser aller Verantwortung. Ein großer Wurf!“