rbbKultur – Der Zweite Gedanke. Buchvorstellung und Diskussion mit Natascha Freundel.
Warum regen sich dann so viele Menschen über Vieles so sehr auf? Weil in der öffentlichen Debatte bestimmte “Triggerpunkte” wirken, also Reizthemen wie “das Lastenfahrrad”, “der Genderstern” oder “die Migrationswelle”. Solche Triggerpunkte werden von “Polarisierungsunternehmern” gezielt eingesetzt, so Lux und Westheuser. Dabei geraten reale Probleme der sozialen Ungleichheit, der Klassen- und Bildungsunterschiede aus dem Blickfeld.
“Warum hat man das Gefühl, die Gesellschaft wäre polarisiert, wo sie es nachweislich wirklich nicht ist? Auf allen möglichen Ebenen, ideologisch, aber auch affektiv, also etwa die Ablehnung der politisch jeweils Andersdenkenden: das hat alles nicht zugenommen. Und trotzdem hat man diesen Eindruck. Unsere Beobachtung war, dass es bestimmte Einzelfragen gibt, wie das Lastenrad oder der Genderstern, die in der Diskussionsdynamik selber diesen Eindruck erzeugen, hier seien wirklich unnachgiebige Antagonisten, die überhaupt nicht in der Lage sind, irgendeine Art von Kompromiss zu finden.”